Ergebnisse des Workshops „Wo drückt der Schuh?“

Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden des Vereins, Herrn Bürgermeister Schulte, und Herr Jürgen Denker als Vertreter der gastgebenden Stadtwerke Plettenberg GmbH stellte sich die Moderatorin des Tages, Frau Brita Hurtienne, vor und erläuterte den Ablauf der Veranstaltung.

Die Problemstellung des Workshops war: „Wo drückt der Schuh – was muss in Plettenberg verändert und verbessert werden und was kann der Verein Pro Wirtschaft dazu beitragen?“ Zu Beginn trug jeder der Anwesenden seine Gedanken dazu auf einer oder mehreren Karten ein und stellte diese Überlegungen vor. Beim Durchgang aller Teilnehmerbeiträge stellte sich schnell heraus, dass die Attraktivität der Stadt und der Fachkräftemangel die beiden am häufigsten genannten Probleme sind. Da nicht alle Themen an diesem Tag behandelt werden konnten, wurden zu diesen beiden Problembereichen je zwei Arbeitsgruppen gebildet, die von je einem Vorstandsmitglied von Pro Wirtschaft betreut wurden. In diesen Arbeitsgruppen wurden Lösungsansätze besprochen, wobei die Mitglieder der Arbeitsgruppen nach Zeitablauf wechselten.

Abschließend wurde festgelegt, dass der Vorstand innerhalb des Monats September ein Ergebnisprotokoll an die Teilnehmer und die Mitglieder des Vereins versendet. Gleichzeitig wird zu der Bildung der avisierten Arbeitsgruppen aufgerufen und innerhalb 2018 noch ein neuer Workshop zur Weiterführung des Themas geplant.

Folgende Ergebnisse wurden festgehalten:

 

 

Gruppe 1 – Fachkräftemangel:

Problem und offene Fragen
Problem:
Es fehlen Fachkräfte auf allen Ebenen. Sowohl Führungskräfte als auch geschulte MitarbeiterInnen und qualifizierte Auszubildende

Offene Fragen:

  • Fachkräfte aus anderen Städten wollen nicht zum Wohnen oder Arbeiten nach Plettenberg.
  • Fachkräfte bzw. mögliche, zukünftige Fachkräfte aus Plettenberg ziehen von hier weg.
  • Ein Studium wird gegenüber einer Ausbildung bevorzugt.
Ideen

Ideen:

  • Ein (Teil-)Standort einer (Fach-)Hochschule in Plettenberg eröffnen.
  • Die Möglichkeit, ein Duales Studium in Plettenberg zu beginnen, bewerben, indem man nicht mit den ausführenden Firmen, sondern mit den Hochschulstandorten eine Info-Veranstaltung durchführt.
  • Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP oder PPP) mit den Schulen aufnehmen
  • Den Preisvorteile der Lebenshaltungskosten in Plettenberg gegenüber einer Großstadt bewerben
  • Weg vom Sauerland-Image, die Marke „Südwestfalen“ stärker hervorheben. Mitgliedschaft im Verein „Wirtschaft für Südwestfalen e.V.“
  • Vernetzung der Mitglieder von Pro Wirtschaft untereinander, um gute, aber abgelehnte Bewerber an andere Firmen auf kurzem Wege weiterzuleiten
  • Neben einer guten Bezahlung Zusatzleistungen für den Arbeitnehmer (z.B. Altersvorsorge) gemeinsam entwickeln und bewerben
  • Die Vorteile einer betrieblichen oder handwerklichen Ausbildung gegenüber einem Studium hervorheben und bei Jugendlichen bekannt machen. Positive Werdegänge von erfolgreichen ehemaligen Auszubildenden öffentlich darstellen In den Sportvereinen bei den Jugendlichen für eine Ausbildung werben, weniger in den Schulen.
  • Ein Auszubildendenwohnheim oder –wohngruppe gemeinsam finanzieren und Jugendliche aus strukturschwachen Regionen für eine Ausbildung nach Plettenberg holen.
  • Grundlagenermittlung: Bestandaufnahme machen, welche Angebote es schon in den örtlichen Schulen gibt
  • Grundlagenermittlung II: Umfrage bei den Pendlern in Plettenberger Betrieben durchführen, warum sie nicht nach Plettenberg ziehen
Wer macht's?

Wer macht’s:

  • Eine Infoveranstaltung für das Duale Studium in Plettenberg könnte das Stadtmarketing übernehmen. Firma Frauenthal Powertrain ist bereit, dazu personelle und finanzielle Unterstützung zu liefern.
  • Eine Werbeaktion für die geringen Lebenshaltungskosten kann auch mithilfe des Stadtmarketings entwickelt werden.
  • Für die Gründung eines (Teil-)Standortes einer (Fach-)Hochschule wird die Stadt werben und Ansprechpartner suchen.
  • Ebenso wird die Stadt eine Bestandaufnahme der bisherigen Angebote der Schulen übernehmen.
  • Die Vernetzung der Mitglieder des Vereins zum gegenseitigen Austausch von Arbeitskräften sollte der Vorstand des Vereins aufbauen.
  • Für die Partnerschaften mit den Schulen, die Ausarbeitung der Zusatzleistungen der Arbeitgeber und die gemeinsame Finanzierung eines Auszubildendenwohnheims können Arbeitskreis innerhalb des Vereins gebildet werden.

Gruppe 2 – Fachkräftemangel:

Problem und offene Fragen

Problem:
Es fehlen Fachkräfte auf allen Ebenen. Sowohl Führungskräfte als auch geschulte MitarbeiterInnen und qualifizierte Auszubildende

In der Gruppe 2 entwickelte sich der Schwerpunkt Richtung „Ausbildung / Auszubildende“ mit folgenden Problemstellungen:

  • Suchen / Finden / Halten von Bewerbern und ausgebildeten bzw. qualifizierten Mitarbeitern.
  • Erreichbarkeit der Schulstandorte für die Azubis.
  • Bewusstsein von Neigungen und Fähigkeiten bei den Schülern (oft wird weiter die Schule besucht, weil der Berufswunsch noch völlig offen ist).
  • Karrierechancen in der Industrie (Plettenbergs) nicht bekannt.
  • Umfeld / Image von Plettenberg samt Umland.
  • Zu geringe bzw. nicht funktionierende Verknüpfung von Unternehmen und Schulen.

 

Offene Fragen:

  • Ist den Schulen und den potentiellen Bewerbern die offenen Ausbildungsstellen in Plettenberg bekannt?
  • Haben die Schulen überhaupt Interesse den Schülern Praktikums- und Ausbildungsstellen der heimischen Unternehmen „nahe zu bringen“?
Ideen

Ideen:·

  • Reduzierung der Anforderungen an die Zeugnisse.
  • Tag der offenen Tür in der Lehrwerkstatt.
  • „Schnuppergelegenheiten“ für Interessierte oder Gruppen (kein Praktikum).
  • Firmen stellen ausrangierte Maschinen für den Werkunterricht in Schulen zur Verfügung.
  • Teilnahme an überregionale Azubi- und Jobbörsen; insbes. in Regionen, wo wenig Industrie ist, wie z.B. im HSK, wo die Tourismusbranche stärker ist.
  • Fachkräfte auch überregional suchen, da dann eher Umzugsbereitschaft statt Pendeln.
  • Fachkräfte in entfernteren Städten mit guter ÖPNV-Anbindung suchen.
  • Heimische Unternehmen finanzieren einen Shuttle-Service (Kleinbus mit Fahrer) zur Abholung von Azubis aus entfernteren Städten (z.B. HSK).
  • Ferienarbeitsbörse einrichten und den Ferienarbeitern Unternehmen zeigen / Interesse wecken.
  • Netzwerk zwischen den Unternehmen im Hinblick auf potentielle Ausbildungsabbrecher, die ggf. für anderes Unternehmen / Tätigkeit in Frage kommen.
Wer macht's?
Wer macht’s:

  • Arbeitsgruppen mit Mitgliedern des Vereins für einzelne Aufgaben bilden.

Gruppe 3 – Attraktivität von Plettenberg:

Problem und offene Fragen

Problem:

Die Plettenberger sprechen über Ihre Stadt im Innen- und Außenverhältnis nicht so positiv, wie Sie es tatsächlich vielleicht denken.

Es fehlt an einem Leitbild der Stadt, also wofür stehen wir? Die Stärken und Schwächen unserer Stadt müssten aufgearbeitet werden.

Ein aussagekräftiges Marketing für unsere Stadt ist nicht wirklich vorhanden. Vernetzung der Unternehmen untereinander, aber auch mit den einheimischen Schulen, ggf. sogar mit einer Hochschule ist nicht ausgeprägt.

Es fehlt an Gastronomie, sowie an Hotellerie, was der Außenwirkung schadet.

 

Offene Fragen:

  • Wie bekommen wir ein marketingfähiges Konzept in die Köpfe der Plettenberger und erlangen somit auch eine gute Außenwirkung?
  • Wie können wir gemeinsam in Gastronomie bzw. Hotellerie investieren?
  • Wie schaffen wir es den eigenen Nachwuchs in der Plettenberger Industrie, o.ä. zu halten?
Ideen

Ideen:

  • Bildung von Arbeitskreisen zu den verschiedenen Problemen.
  • Beauftragung externer Fachleute zur Unterstützung der Arbeitskreise, um auf andere Wege zu gelangen.
  • Suchkreis für Fachkräfte oder Auszubildende deutlich erweitern, Radius min. 50 km
  • Erstellung einer werbewirksamen Power-Point-Präsentation mit Bildern und Spots, die auf der HP der Stadt und Stadtmarketing liegt und zu allen Unternehmen verlinkt wird.
  • Kurzfristig die Zusammenarbeit mit den heimischen Schulen verbessern.
Wer macht's?

Wer macht’s:

  • Der Vorstand von ProWirtschaft stellt die Themen und die dazugehörigen Workshops zusammen und die Unternehmen melden Ihre qualifizierten Teilnehmer dazu.
  • In den zukünftig stattfindenden Unternehmertreffen werden diese Kreise immer wieder aktualisiert und ergänzt.

Gruppe 4 – Attraktivität von Plettenberg:

Problem und offene Fragen

Problem:

Die Attraktivität von Plettenberg wird nicht optimal nach Innen und Außen dargestellt/wahrgenommen/vorangetrieben. Hierzu wurden folgende Stichpunkte genannt:

  • keine zentrale Verwaltung und allgemeingültige Verbreitung das öffentlichen Programms (der jeweils für „den aktuellen Zeitraum“ gebotenen Möglichkeiten in der Stadt)
  • eine ungenügende Hotel- und/oder Restaurantstruktur im mittleren bis gehobenen Segment
  • brachliegendes Potential an Freizeitmöglichkeiten wird nicht genutzt
  • es gibt zu wenig freien, attraktiven Wohnraum
  • die bereits vorhandene Attraktivität Plettenbergs wird nicht wahrgenommen (nur einzelne Hotspots wie AquaMagis oder P-Weg)
  • die divergierenden touristischen und industriellen Belange werden zu wenig in Einklang gebracht
  • Infrastruktur für freies WLAN erst in den Kinderschuhen (und wie viele Projekte angestoßen, aber noch nicht zu Ende gedacht/umgesetzt)

 

Offene Fragen:

  • Welche Struktur (Organisations- bzw. Infrastruktur) ist für diese Veränderungen notwendig?
  • Wie finden und motivieren wir die Leute mit diesen Ideen und dem notwendigen Tatendrang?
  • Wie finden wir die Leute, die diese Gründer in Belangen unterstützen, die eine Umsetzung ihrer Ideen bisher haben scheitern lassen?
Ideen

Ideen:

  • Zentral gesteuerten und verwalteten Infopoint für Plettenberg in Firmen (z.B. Bildschirm, Zettelkasten etc. am Firmenausgang)
  • Konzentration des gesamten Vereinslebens nach dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark“ (plakatives Beispiel: Lieber eine Mannschaft in der Bundesliga als fünf Mannschaften in der Kreisliga)
  • Klassisches, aus der Industrie bekanntes Lastenheft für Hoteliers
  • Gremium für die komplette Förderung von Existenzgründern in Plettenberg einrichten (technische Untersützung, beratende Unterstützung, Finanzierungsmodelle über Plettenberger Industrie oder Crowdfunding in der Bevölkerung etc.)
  • Dazu einen regelmäßigen Wettbewerb für Ideen (ähnlich einer lokalen „Höhle der Löwen“)
  • Versuchen, das in Plettenberger Unternehmen vorhandenen Knowhow thematisch wissenschaftlich zu bündeln und einen Teilstandort einer Uni/FH in Plettenberg einzurichten
  • Symbol für freies WLAN in der Innenstadt installieren
Wer macht's?

Wer macht’s:

  • Arbeitsgruppen mit Mitgliedern des Vereins für einzelne Aufgaben bilden
  • Regelmäßige Workshops mit ext. Beratern
  • Mitglieder des Vereins als Paten (idealerweise mit Kontakt zu Institutionen), die eine Idee umsetzen können (Beispiel: Telekom zur Verbesserung der freien WLAN-Struktur in Plettenberg)

Wer kann Mitglied werden?

Unternehmer, Freiberufler und Unternehmen, die in Plettenberg oder Herscheid ansässig oder tätig sind und durch Dienst- oder andere (z.B. wissenschaftliche oder journalistische) Leistungen einen Beitrag zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in der Region erbringen. Darüber hinaus alle diejenigen, die mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen eine Förderung der Vereinszwecke erwarten lassen. 

ProWirtschaft Plettenberg und Herscheid Verein für Wirtschaftsförderung e.V.

Grünestraße 12 (Rathaus)
58840 Plettenberg
Deutschland

Tel. 02391/923 101
Fax 02391/923 128
info@prowirtschaft.net

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